Luan Krasniqi macht weiter


Luan Krasniqi will es noch einmal wissen. Der Rottweiler steht nun wieder täglich im Training.

Auf die Frage, wie der Schwergewichtler seine Chancen sieht, wieder ganz weit nach oben zu kommen, antwortet er entwaffnend ehrlich: „Ich bin Realist. Sicher wird jetzt niemand kommen und mir einen WM-Kampf anbieten. Ich weiß auch, dass ich keine 24 Jahre mehr bin. Aber um die Strapazen der Vorbereitung auf mich zu nehmen, brauche ich ein Ziel. Ich werde sicher nicht in den Ring steigen, um einfach so rumzuboxen. Es muss um etwas gehen.“

Nach seiner Niederlage durch einen Leberhaken gegen Alexander Dimitrenko hat sich der Boxprofi Zeit genommen, um sich darüber klar zu werden, wie er seine Zukunft gestalten wird. „Ich habe lange nachgedacht und mich mit Freunden und mit meiner Familie beraten. Es war wirklich keine leichte Zeit. Doch je länger ich darüber nachdachte, desto klarer wurde mir: So ein Leberhaken wird nicht das Ende meiner Karriere sein. Ich komme zurück“, so Krasniqi.

Man merkt Krasniqi an, dass er mit dem Kampfausgang in Düsseldorf hadert und der Boxprofi bestätigt den Eindruck: „Es waren Sekunden, die ich nicht früh genug oben war. Selbst nach dem Niederschlag gegen Brewster war ich schneller oben. Doch dieser Leberhaken ist teuflisch. Wie ein Knopf, der einem die Beine ausschaltet. Dagegen ist man machtlos. Das ist das Schlimme daran. Wenn ich ausgeboxt gewesen wäre und K.o. gegangen wäre, das wäre ein Ende gewesen. Da hätte ich gesagt: Luan lass es sein. Aber so? Nein!“

Die Angst, dass ein Boxprofi nicht weiß, wann er aufhören muss, braucht man bei Krasniqi nicht zu haben, wenn man ihm zuhört: „Es gibt auch ein Leben nach dem Boxen. Ich lasse mich nicht zu Schanden hauen, weil ich im Rampenlicht stehen muss. Aber ich bin es mir und den Menschen, die mich in vielen Gesprächen, Briefen und Emails unterstützt haben, schuldig, es zu versuchen.“

Wann ein Kampf kommen kann, weiß auch Krasniqi nicht: „Jetzt werden erst einmal alle Optionen geprüft, aber ich hoffe, dass ich vor meinem Geburtstag boxen darf.“

Auf die Frage, was er sich zu seinem Geburtstag wünscht, funkeln seine Augen: „Einen Sieg, der zeigt, dass ich es wert bin, dass man mir die Chance gegeben hat. Aber dieses Geschenk werde ich mir selbst machen, wenn man mich in den Ring lässt.“

(110209)


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